Blackjack, oft auch einundzwanzig genannt, ist ein Kartenspiel, das sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Seine Ursprünge sind Gegenstand von Debatten, doch die meisten Experten sind sich einig, dass das Spiel im frühen 17. Jahrhundert in den Casinos von Frankreich entstanden ist. Dort wurde es als „Vingt-et-Un“ bekannt, was übersetzt einundzwanzig bedeutet. Dieses Spiel erforderte sowohl Glück als auch Geschick und wurde schnell zu einem Favoriten des Adels.
Mit der Zeit verbreitete sich Blackjack rund um den Globus und entwickelte dabei verschiedene Varianten und Regeländerungen. Als das Spiel in den Vereinigten Staaten ankam, wurde ein spezielles Bonusangebot eingeführt, um die Popularität des Spiels zu steigern: eine höhere Auszahlung, wenn der Spieler ein Ass und einen schwarzen Buben hielt. Obwohl dieses Angebot nicht von langer Dauer war, blieb der Name Blackjack bestehen.
Heute ist Blackjack in Casinos auf der ganzen Welt zu finden und bleibt eines der beliebtesten Kartenspiele. Der grundlegende Ablauf des Spiels ist über die Jahrhunderte hinweg relativ gleich geblieben, jedoch haben sich Aspekte wie Strategie und Zähltechniken weiterentwickelt. Diese Entwicklungen haben dazu beigetragen, dass Blackjack ein Spiel ist, das sowohl für Gelegenheitsspieler als auch für professionelle Spieler ansprechend ist.
Ursprünge und Frühe Geschichte
Blackjack hat seine Wurzeln in verschiedenen Kartenspielen aus Europa, die ab dem 16. Jahrhundert bekannt wurden. Die frühe Geschichte des Spiels umfasst spanische Einflüsse, den Einfluss des französischen Spiels „Trente-un“ und die Verbreitung in Frankreich als „Vingt-et-un“.
Spanische Wurzeln und ‚Veintiuna‘
Die spanische Bezeichnung für das Spiel „Veintiuna“ bedeutet übersetzt „Einundzwanzig“ und wird als früher Vorgänger von Blackjack angesehen. Cervantes, der berühmte Autor von „Don Quixote“, beschreibt in einer seiner Novellen von 1601 zwei Falschspieler, die geschickt in Veintiuna betrügen. Das Spiel nutzt spanische Baraja-Karten und das Ziel besteht darin, eine Hand mit dem Wert 21 zu erreichen, ohne diesen zu übersteigen.
Einfluss des Spiels ‚Trente-un‘
In Italien und Frankreich ist im 16. Jahrhundert das Spiel „Trente-un“ (Einunddreißig) bekannt. Trente-un gilt als weiterer Einfluss auf die Entwicklung von Blackjack. Die Spieler versuchen hier, eine Hand mit einem Wert möglichst nah an der Zahl 31 zu erreichen. Dieses Spiel wird üblicherweise mit einem Paket aus 52 Karten gespielt.
Verbreitung in Frankreich als ‚Vingt-et-un‘
„Vingt-et-un“, französisch für Einundzwanzig, war bei Adligen im frühen 18. Jahrhundert in Frankreich beliebt. Bei diesem Spiel ging es darum, mit zwei oder mehr Karten 21 Punkte zu erreichen oder diesem Wert nahe zu kommen und dabei den Dealer zu schlagen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Vingt-et-un über verschiedene Regeländerungen direkt hin zum modernen Blackjack.
Blackjack in den Vereinigten Staaten
In den Vereinigten Staaten hat sich Blackjack aufgrund seiner Popularität und der damit verbundenen kulturellen Bedeutung fest etabliert. Die Entwicklung des Spiels ist eng mit gesetzlichen Regelungen und kulturellen Faktoren verknüpft.
Gesetzliche Hürden und Glücksspielkultur
Die Vereinigten Staaten zeichneten sich durch eine komplexe Geschichte von Glücksspielgesetzen aus, die die Verbreitung von Blackjack maßgeblich beeinflussten. Im frühen 20. Jahrhundert war Glücksspiel in vielen Staaten illegal, was zu einer Untergrundkultur von Kartenhäusern und illegalen Casinos führte. Nevada hingegen legalisierte das Glücksspiel im Jahr 1931 und ebnete somit den Weg für die Entwicklung von Blackjack als legale Freizeitbeschäftigung. Mit der Zeit akzeptierten immer mehr Staaten legales Glücksspiel, was zur Eröffnung von Casinos und der weiteren Popularisierung von Blackjack führte.
Jahr | Ereignis |
---|---|
1931 | Legalisierung des Glücksspiels in Nevada |
1978 | Eröffnung des ersten legalen Casinos in Atlantic City, New Jersey |
1980er | Weiterführende Legalisierung von Casinos in verschiedenen Staaten |
Bonusauszahlungen und die Namensgebung
Die Namensgebung von Blackjack steht in direktem Zusammenhang mit spezifischen Bonusauszahlungen, die Casinos einst zur Förderung des Spiels anboten. Ursprünglich als „21“ bekannt, begannen Casinos, besondere Boni für eine Hand auszuwerben, die aus einem Buben (Jack) und einem Ass bestand. War eine dieser Karten in Pik, wurde diese Kombination als „Black Jack“ bezeichnet. Casinos zahlten für diese Hand teils großzügige Bonusraten von 10:1 aus.
Hand | Bonuszahlung |
---|---|
Bube (Jack) + Ass | Erhöhte Auszahlungsrate |
Black Jack (Pik) | Besonders hohe Auszahlung |
Diese Werbemaßnahmen sorgten dafür, dass der Name „Blackjack“ bei den Spielern haften blieb und das Spiel fortan so bezeichnet wurde, auch nachdem spezielle Bonusauszahlungen für die Hand nicht mehr angeboten wurden.
Regelentwicklung und Standardisierung
Im Laufe der Zeit wurden bestimmte Blackjack-Regeln standardisiert, um das Spiel einheitlicher und leichter verständlich zu machen. Diese Entwicklung trug dazu bei, dass Blackjack weltweit nach festen Regeln gespielt wird.
Feste Dealer-Regeln
Zu den wichtigsten standardisierten Regeln gehört, dass der Dealer bei einer Punktzahl von 16 oder weniger eine weitere Karte nehmen muss und bei einer Punktzahl von 17 oder mehr keine weiteren Karten mehr nehmen darf. Diese Regelung bietet den Spielern Transparenz in Bezug auf die erwarteten Aktionen des Dealers.
Eine Tabelle verdeutlicht die Dealer-Handlungsoptionen:
Dealer-Punktzahl | Handlung |
---|---|
16 oder weniger | Karte nehmen |
17 oder mehr | Keine Karten nehmen |
Einführung der Versicherungsoption
Die Versicherung ist eine Zusatzwette, die eingeführt wurde, um Spielern die Möglichkeit zu geben, sich gegen einen Blackjack der Bank abzusichern. Wenn der erste aufgedeckte Dealer eine Asse zeigt, können Spieler die Hälfte ihres ursprünglichen Einsatzes als Versicherung setzen.
Ist die Versicherungszahlung:
- 2:1, wenn der Dealer einen Blackjack erhält.
- Verlust des Versicherungseinsatzes, wenn der Dealer keinen Blackjack erhält.
Die wissenschaftliche Analyse und Strategiebildung
Die systematische Analyse des Blackjacks und die Entwicklung von Strategien haben das Spiel tiefgreifend beeinflusst. Wissenschaftler und Mathematiker haben Methoden entwickelt, die Spielern helfen, ihre Chancen zu verbessern.
Die Arbeit von Roger Baldwin
Im Jahr 1956 veröffentlichte Roger Baldwin in der „Journal of the American Statistical Association“ einen Artikel, der die Grundlage für die strategische Analyse von Blackjack legte. Baldwin und sein Team verwendeten damalige Computer, um Millionen von Blackjack-Handlungen zu simulieren und so eine optimale Spielweise zu ermitteln. Sie präsentierten ihre Ergebnisse in einer Tabelle, die als „Basic Strategy“ bekannt ist und die für verschiedene Blackjack-Situationen die mathematisch günstigsten Aktionen aufzeigt. Diese Tabelle ist ein fundamentaler Bestandteil einer wissenschaftlich fundierten Blackjack-Strategie.
Dealer Karte | Spieler Hand | Aktion |
---|---|---|
2 – 6 | 12 – 16 | Stehen |
7 – A | 12 – 16 | Ziehen |
Alle | 17+ | Stehen |
Alle | 11 oder weniger | Ziehen |
Edward O. Thorps Einfluss
Edward O. Thorp, ein Mathematikprofessor, erweiterte die Grundlagen der Basic Strategy und veröffentlichte 1962 das Buch „Beat the Dealer“, das die Blackjack-Welt revolutionierte. Thorp nutzte die Wahrscheinlichkeitstheorie, um das Kartenzählen zu perfektionieren – eine Technik, bei der die bereits gespielten Karten berücksichtigt werden, um Rückschlüsse auf die noch im Kartenstapel verbleibenden Karten zu ziehen. Sein „Hi-Lo Count“-System bewertet Kartenwerte wie folgt:
- Niedrige Karten (2-6): +1
- Neutrale Karten (7-9): 0
- Hohe Karten (10, Bube, Dame, König, Ass): -1
Thorp bewies mathematisch, dass Spieler mit dieser Zählmethode einen signifikanten Vorteil gegenüber dem Casino erlangen können. Seine Methoden und Ergebnisse haben fundamentale Auswirkungen auf das Spielen und die Strategieentwicklung im Blackjack.
Die Ära der Kartenzähler und Gegenmaßnahmen
In dieser Ära entwickelten geschickte Spieler Systeme, um beim Blackjack einen Vorteil zu erlangen, und Casinos führten neue Regeln und Technologien ein, um diesen entgegenzuwirken.
Bekannte Kartenzähler
Edward O. Thorp gilt als Vater des Kartenzählens. Mit seinem 1962 veröffentlichten Buch „Beat the Dealer“ stellte er das erste mathematisch fundierte System zum Kartenzählen vor, das vielen Spielern als Leitfaden diente. Ein weiterer prominenter Name ist Ken Uston, der durch Teamspiel im Kartenzählen bekannt wurde und die Kunst des Verkleidens nutzte, um nicht erkannt zu werden. Er veröffentlichte mehrere Bücher, darunter „The Big Player“, das die kartenzählende Gemeinschaft stark beeinflusste.
Maßnahmen der Casinos
Um Kartenzähler zu bekämpfen, haben Casinos verschiedene Strategien implementiert:
- Mischmaschinen: Kontinuierliche Kartenmischgeräte (Continuous Shuffling Machines, CSMs) wurden eingeführt, um Karten nach jeder Hand neu zu mischen und das Zählen praktisch unmöglich zu machen.
- Mehrere Decks: Die Verwendung von Mehrfachdecks erhöht die Komplexität des Zählens.
- Überwachung: Fortgeschrittene Überwachungstechnologien und -software, wie automatisierte Gesichtserkennung, helfen, bekannte Zähler zu identifizieren.
- Verhaltensanalyse: Trainiertes Personal und spezialisierte Software analysieren das Spielerverhalten auf Muster, die auf Kartenzählen hindeuten könnten.
Casinos etablieren regelmäßig neue Methoden, um ihre Spiele zu schützen und einen fairen Spielablauf zu gewährleisten.